Pomellato chez Pinault

Jetzt ist es offiziell.Wie erwartet landet Pomellato in den bretonischen Händen von Monsieur François-Henri Pinault, einem Finanzier, der Boucheron bereits in seine PPR einbezieht, die jetzt in Kering umbenannt wird, vielleicht um ihm einen angelsächsischen Ton zu verleihen. Den Erwartungen zufolge wird Pinault RaMo kaufen, das Unternehmen, das 81 % von Pomellato besitzt (was auch von Unicredit garantiert wird) und dem Pomellato-Gründer Giuseppe Rabolini gehört. Der Franzose kauft alles und übernimmt auch 5 % des CEO Andrea Morante (der an seiner Stelle bleibt). „Wir haben große Ambitionen für das Unternehmen“, erklärte Kering-CEO Francois-Henri Pinault, „und wir werden unsere Erfahrung und unser Know-how zur Verfügung stellen, um sein Wachstum und seine geografische Expansion zu intensivieren und dabei die Werte seiner italienischen Identität zu bewahren.“Kurioserweise scheinen diejenigen, die austreten (oder es kaufen) wollten, im Unternehmen zu bleiben, nämlich die Damianis mit ihren 18 %. Wer weiß, vielleicht bereuen sie es, in ein Unternehmen investiert zu haben, bei dem sie nichts mehr zählen. Pomellato wird eine der vielen Divisionen der französischen Armee werden, und das ist eine Schande. Wäre es an die Börse gegangen und hätte mit dem Erlös eine Kaufoffensive in Italien gestartet, wo die Schmuckindustrie in Hunderte kleine Unternehmen zersplittert ist, hätte es vielleicht den Luxus-Hub gegründet, der zumindest in der Branche fehlt.

Auf jeden Fall wird Pinault den Einkauf teuer bezahlen, aber er kauft ein Unternehmen mit interessanten Zahlen: 146 Millionen Umsatz (Daten von 2012), 21,3 Millionen Bruttobetriebsmarge (Ebitda) und 7,5 Millionen Nettogewinn in der Konzernbilanz 2012 (eigentlich etwas wenig für ein Luxusunternehmen).