Nur wenige Juweliere können sich rühmen, wahre Künstler zu sein: Georg Hornemann ist einer von ihnen. Der Designer hat eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Er wurde 1940 in Dassau in der DDR geboren. Schon in jungen Jahren entwickelte sich seine Begabung für Design an der berühmten Bauhausschule. Mit 15 Jahren arbeitete er als Lehrling bei einem der führenden Goldschmiede in Dessau. Vor der endgültigen Schließung der Grenzen gelang es Hornemann 1958, nach Westdeutschland zu gehen und bei Weyersberg, einem der führenden Juweliere in Düsseldorf, Arbeit zu finden.
Mit 27 Jahren erhielt er den ersten internationalen Preis als Schmuckdesigner und machte sich als Goldschmied selbständig. Seine Spezialität sind einzigartige und ungewöhnliche Stücke. In den frühen 1970er Jahren wurden seine Entwürfe von Op Art inspiriert, aber Hornemann verwendete auch Materialien ohne Schmuck wie antike Münzen, byzantinische Kreuze, russische Ikonen und japanische Schwertteile. 1982 wurde er von Sir Anthony Oppenheimer in die Diamonds International Academy aufgenommen. Seine Juwelen wurden in New York, Paris, London, Sydney, Singapur, Tokio, Hongkong, Zürich, Düsseldorf und Berlin ausgestellt und mit Preisen ausgezeichnet.
Seit 1985 arbeitet auch sein Sohn Alexander Hornemann mit ihm zusammen. Das Design des deutschen Designers wechselte von Schmuck zu Haushaltsgegenständen, Schalen und Kerzenleuchtern aus Silber und Eisen. Mit der Jahrhundertwende schuf Hornemann auch seine sogenannten Ringskulpturen, die von zeitgenössischer Architektur, Skulptur und Kunst inspiriert waren.
Hornemann war auch der erste Goldschmied, der eine Schmuckkollektion speziell für die Prêt-à-Porter-Kollektion der Luxusmarke Akris im Sommer 2005 entwarf, die in Paris im Carrousel du Louvre ausgestellt wurde. Er arbeitet mit Edelsteinen und Gold, Silber, Platin, Bronze und Eisen, aber auch Corian oder Acryl. Die Motive von Flora und Fauna sind zentral, daher vereinfacht und abstrahiert er die natürlichen Formen und betont das Ornament. Ein weiteres Thema ist die Spannung zwischen Leben und Tod.