Jeder, der edle Schmuckstücke wie die von Van Cleef & Arpels besitzt, hat einen Schatz. Aber es kommt nicht nur auf den materiellen Wert an, sondern auch auf einen Schatz an Emotionen und Fantasien. So ist die neue High Jewellery-Kollektion von Van Cleef & Arpels von einem berühmten Roman „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson aus dem Jahr 1883 inspiriert. Aber zum Glück gibt es keine Piraten mehr und die Schatzkiste kann zu Hause oder in der Bank aufbewahrt werden. Der Sammlung bleibt jedoch der Charme der abenteuerlichen Geschichte erhalten, einer Reise zwischen Natur und Fallen.
Van Cleef & Arpels nutzt für seine hochwertigen Schmuckkollektionen häufig den Reiz des Geschichtenerzählens. In der Vergangenheit wurde eine Linie vorgeschlagen, die von „Ein Sommernachtstraum“ und „Romeo und Julia“ von William Shakespeare inspiriert war, und dann von „Außergewöhnliche Reisen“ von Jules Verne, „Eselshaut“ von Charles Perrault und den Märchen der Brüder Grimm. Jetzt ist der Abenteuerroman an der Reihe, ein Klassiker. Die Sammlung trägt den Titel „L’Ile au trésor racontée par Van Cleef & Arpels“ (Die Schatzinsel erzählt von Van Cleef & Arpels) und vereint Landschaften und Schätze aus aller Welt auf einer Reise in drei Kapiteln.

The adventure at sea
Im ersten Teil lässt sich die Maison von maritimen Knoten und einer Vielzahl von Instrumenten inspirieren, die für die Navigationskunst charakteristisch sind. Der Ozean wird in einer Harmonie des Blaus neu interpretiert: von Türkis über Smaragdgrün bis hin zu den Sonnenreflexionen der Nachmittagshitze oder dem Mond, der sich auf der Wasseroberfläche spiegelt.

Mit der Halskette „En haute mer“ werden Knoten zu einem raffinierten ästhetischen Motiv. Inspiriert von den Abenteuern von Jim Hawkins und seiner Crew erinnert die Kreation auch an die kreative und technische Geschichte von Van Cleef & Arpels, die sich seit den 1940er Jahren durch die Verflechtung von Gelbgold auszeichnet. Die Maison nutzt es hier zur Transponierung die dreidimensionale Konsistenz des Tauwerks im Edelmetall. Das Ganze entfaltet sich symmetrisch auf einer ineinander verschlungenen Struktur aus Gelb- und Weißgold. Flaggen-, Carrick-, Speichen- oder einfache Knoten kennzeichnen somit die Anlegestellen auf dem Deck eines Schiffes. Ein horizontal in der Mitte der Komposition platzierter Saphir im Smaragdschliff von 55,34 Karat unterstreicht den Bezug zur Navigation. Der abnehmbare Stein kann einen Solitär krönen, dessen gedrehte Motive die ineinander verschlungenen Texturen der Halskette nachbilden.

Ein weiteres Beispiel ist die Hispaniola-Brosche, die eine Hommage an das gleichnamige Schiff ist, mit dem die Charaktere in Treasure Island die Ozeane herausfordern. Die Segel sind aus Weißgold und mit Diamanten besetzt, die an das Leinen der damaligen Schiffe erinnern, und sind von erstaunlicher Größe. Der Effekt wird durch das Spiel horizontaler und vertikaler Linien in der Diamantfassung verstärkt, was ein dreidimensionales Volumen ergibt. Die Anordnung der Edelsteine in einem Wechsel der Motive stellt die kraftvolle Wirkung des Heckwinds auf die Segel dar, die durch die Brise aufgeblasen werden und den Rumpf des Schiffes neigen. Die Gravuren auf dem Metall der letzteren reproduzieren die für antike Fregatten typische Holzplanke. Die so entstandenen Rillen bilden einen Kontrast zum Glanz des Bugsprietmastes am Bug des Schiffes.
Ein außergewöhnliches Stück dieses Kapitels ist die Serie „Écume Mystérieuse“, die von dem Bildgenre inspiriert ist, das im 19. Jahrhundert, der Zeit, in der Robert Louis Stevenson „Die Schatzinsel“ schrieb, in Mode war. Écume Mystérieuse drückt die Kraft des Ozeans durch eine Bewegung aus, die an Wellen erinnert. Sie besteht aus einer Überlappung von Linien aus Weißgold, die mit Diamanten besetzt sind und unten von Voluten abgeschlossen werden, die sich auf einem Meer aus Serti Mystérieux Traditionnel-Saphiren abheben. Das Set ist mit Diamanten und Saphiren im Rundschliff besetzt, die an Meeresschaum erinnern.

Exploring the island
Das zweite Kapitel ist eine Ode an die Natur, ein Thema, das Van Cleef & Arpels am Herzen liegt und das hier in seiner ganzen Vielfalt, Vitalität und absoluten Spontaneität mit schillernden Muscheln, zarten Blumen und majestätischen Bäumen in mehreren Farbtönen dargestellt wird. Dieses Kapitel beginnt mit der Halskette Palmeraie merveilleuse, die als Hommage an die von Robert Louis Stevenson beschriebene tropische Vegetation das Profil einer Krone aus Palmblättern nachbildet. Vollständig gegliedert, schmiegt sich diese schräge Halskette mit einem Spiel aus konkaven und konvexen Volumen um den Hals, eine echte Herausforderung für Goldschmiede und Fasser. Die unregelmäßigen Konturen der Motive betonen den Eindruck von Bewegung. In der Mitte ist ein Smaragd im Cabochonschliff von 47,93 Karat auf einem abnehmbaren Anhänger angebracht, der eine Brosche schmücken kann. Die längliche ovale Form verleiht dem fein kristallisierten Material Tiefe, dessen Grün an die Farbtöne üppiger Blätter erinnert.

Ein Beispiel für Goldschmiedekunst in diesem zweiten Kapitel ist die Brosche Coquillage Mystérieux. Die Oberfläche des Schmuckstücks vereint die Pracht von Diamanten mit der samtigen Wirkung des Serti Mystérieux Traditionnel Buff-Top-Schliffs. Rubine im Carré-Schliff unterschiedlicher Größe unterstreichen die Kreation und betonen das Dégradé
aus rosa und weißen Diamanten. Die Setztechniken ergänzen sich: Schienenfassung, Perlenfassung, Punktfassung, Halbnietfassung und Eckfassung. Die Feinheit der Vorderseite entspricht der der Rückseite, hinter der sich eine Fee aus Weißgold verbirgt, die in ihren Händen einen Smaragd in einem zarten Grünton hält. Diese weibliche Figur, das Wahrzeichen der Maison, ruht auf einer weißen Zuchtperle, die im Herzen eines Korallenriffs aus geschnitztem und gehämmertem Gelbgold aufbewahrt wird.

The treasure hunt
Das dritte und letzte Kapitel schließlich erzählt die Geschichte einer echten Schatzsuche rund um die Welt, von präkolumbianischem Ruhm bis zu den Wundern Asiens, die mit einer Prise Fantasie Kreationen zum Leben erweckt, die von anderswo inspiriert sind. Zum Beispiel mit der Brosche „Carte au Trésor“, die eine goldene Landkarte darstellt, die von einer geflochtenen Kordel aus Roségold geschlossen wird, die mit zwei Quasten versehen ist. Unter der Wirkung der Kordel windet sich das Pergament gewunden, als wäre es gerade erst eingelegt worden. Die Quasten, deren dünne Fransen aus Rosé- und Gelbgold die Bewegungen der Silhouette begleiten, unterstreichen die Dynamik des Ganzen. Doch der wahre Schatz verbirgt sich zwischen den Falten des Pergaments: Eine eingravierte Karte zeigt die Namen fantastischer Orte wie das Kap der Turmaline, die Perleninseln, das Tal der Rubine, die Insel der Saphire oder die Smaragdlagune. In der Mitte dieser Landschaft weist ein Rubin auf das Versteck einer kostbaren Truhe hin. Auf der Rückseite der Karte ist ihre Position durch einen in Gold eingravierten Kompass angegeben.

Ebenfalls im dritten Kapitel befindet sich der Ring AOrnement d’Alexandrina: Design und Name sind eine Hommage an die Juwelen der viktorianischen Ära. Ein in der Mitte eingefasster lila Saphir von 12,69 Karat offenbart seinen harmonischen Farbton, weder zu rosa noch zu blau, durch einen großzügigen Kissenschliff, der die Reinheit des Materials hervorhebt. Die lila Farbe wird hier mit Farbnuancen von Smaragden, Granaten und Saphiren in Verbindung gebracht. Diese Kombination aus Farben und Steinschliffen interpretiert die Tradition der Cocktailringe, die in den sechziger Jahren besonders in Mode war, neu. Die gewölbte Form der Kreation wird durch goldene Nieten unterbrochen, die ihre Kugelform betonen. Diskrete durchbrochene Diamanten und Diamanten im Rundschliff lassen Licht durch das Schmuckstück dringen und unterstreichen so die Pracht jedes Edelsteins.

Schließlich wird der verspielte Charakter der Kollektion auch durch die Entscheidung von Van Cleef & Arpels unter Beweis gestellt, die Schmuckstücke mit Illustrationen zu versehen, die von David B., dem französischen Comiczeichner und Drehbuchautor, erstellt wurden, der die außergewöhnliche Schmuckserie am besten interpretierte.
