Goldpreise explodieren, Silberpreise explodieren, Platin ist ein Rausch. Doch wer Edelmetalle oder exklusiven Schmuck sucht, findet eine Alternative: Osmium, ein Edelmetall, das zunehmend in der Schmuckherstellung verwendet wird. Es ist zwar ein Metall, kann aber auch in kleine blau-weiße Kristalle umgewandelt werden, die ein Pavé bilden, das Diamanten ähnelt und – manchen zufolge – brillanter ist. Osmium war nach Gold, Silber, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Iridium und Platin das letzte der acht Edelmetalle, das entdeckt wurde. Seitdem ist sein Preis deutlich gestiegen, auch weil Osmium das seltenste Metall der Welt ist.
Gold ist 1.500-mal häufiger als Osmium. Und so findet sich beispielsweise in 250 40-Tonnen-LKWs, die bis zum Rand mit Platinerz gefüllt sind, nur eine Unze Osmium, etwa 30 Gramm. Kurz gesagt: Osmium ist extrem selten und wird laut Geologen bald erschöpft sein. Deshalb erwarten manche einen weiteren Preisanstieg. Es kann auch in Barren als Anlage erworben werden, aber Vorsicht: Es ist nicht börsennotiert.
Osmium kommt in der Natur in Form einer natürlichen Legierung aus Osmium und Iridium, Osmiridium, in platinreichen Flusssanden und einigen Nickelmineralvorkommen vor, hauptsächlich im Ural, Australien und Südafrika. Der Wert des Metalls liegt jedoch weniger im Material als vielmehr in der Arbeit, die für die Fassung in Form von Kristallen erforderlich ist. Dieses Metall hat außerdem einen Vorteil: Es ist fälschungssicher, da jedes Stück mit einem Identifikationscode und einem Scan der Kristalloberfläche in einer globalen Datenbank gespeichert ist. Es wird einem Zertifizierungsprozess beim Osmium-Institut für Inverkehrbringung und Zertifizierung von Osmium in Deutschland unterzogen.
Osmium hat jedoch auch eine Schattenseite: Es wird nur in kristalliner Form vermarktet, da alle anderen Formen, wie z. B. Rohosmium, bei Kontakt mit Luft ein giftiges Oxid bilden können. Deshalb ist der Umwandlungsprozess besonders gefährlich. Sobald das Metall jedoch in Kristalle umgewandelt ist, stellt es kein Risiko mehr dar. Die Erfindung des Kristallisationsprozesses ist relativ neu: Sie erfolgte 2013 nach 40 Jahren Laborarbeit.
In der Schmuckindustrie wird Osmium auch in Legierungen mit anderen Metallen wie Platin verwendet. Laut dem Osmium World Council kosten „Osmiumdiamanten“ derzeit etwa ein Zehntel herkömmlicher Diamanten. Experten erwarten jedoch, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern wird. Diamanten sind zwar sehr schön, aber nicht so selten wie Osmium.