Krieg vor Gericht zwischen Cartier und Tiffany. Die beiden Schmuckgiganten, die zum Schweizer Konzern Richemont bzw. zum französischen LVMH gehören, treten vor den Richtern von New York an. Im Wesentlichen beschuldigt Cartier Tiffany, Megan Marino, eine Junior-Managerin, eingestellt zu haben, nur um die Geheimnisse der neuen Kollektionen zu stehlen. Und deshalb Geschäftsgeheimnisse für seinen High-End-Schmuck gestohlen zu haben. Laut Cartiers Vorwurf konzentriert sich Tiffany auf die hohe Schmuckkollektion, das berühmte Blue Book. Dies sind Juwelen, die Preise von 50.000 Dollar oder Euro bis zu 10 Millionen haben.

Cartier ging in der vor Gericht eingereichten Vorladung hart zu Boden: Er beschuldigte Tiffany, seine eigene High Jewellery-Einheit wiederbeleben zu wollen, nachdem sie aufgrund mehrerer Abgänge in Unordnung geraten war. Auch nach Angaben des Schweizer Konzerns, berichtet die Agentur Reuters, spiegelt der Schritt nach Ansicht von Cartier die „beunruhigende Kultur von Tiffany der Veruntreuung von Informationen über die Konkurrenz“ wider. Der Manager unterzeichnete außerdem ein sechsmonatiges Wettbewerbsverbot mit Cartier.

Der Kampf fängt gerade erst an. Tiffany feuerte Marino nach nur fünf Wochen. Aber der Manager sagte als Antwort, dass Tiffany „mehr daran interessiert sei, mich als Informationsquelle einzustellen, als als High-Jewelry-Managerin“. Offensichtlich sind dies alles Anschuldigungen, die von Tiffany zurückgewiesen werden, was einen Rechtsstreit ankündigt. Für den Schweizer Konzern laufen die Geschäfte jedenfalls nicht schlecht: 2021 stieg der Umsatz der Schmuckmarken Richemont (Cartier, Buccellati und Van Cleef & Arpels) um 38 %.

